Madame Bovary

Gustave Flaubert
Madame Bovary
Gustave Flaubert als Repräsentant und Pionier des modernen Weltromans war von persönlicher Natur aus eher ein Romantiker, der in seiner Jugend die großen Persönlichkeiten des Romantismus vergötterte (Byron, Scott, Quinet, Chateaubriand, Musset, Hugo u. a.). Trotz seiner romantischen Inklination erwarb er sich Verdienste für die Objektivität des literarischen Ausdruckes sowie für die Entwicklung des kritischen Realismus bis an die Grenzen des Naturalismus. Auch heute noch, nach mehr als 150 Jahren, können wir nur staunen, wie wenig Flauberts Werk veraltet ist. Emma, eine hübsche junge Dame, die im Kloster erzogen worden ist, heiratet den Landarzt Karl. Ihre Ehe ist aber nicht glücklich. Karl ist kein böser Mann. Im Gegenteil, er ist gut, freundlich, gutgläubig bis schüchtern. Er versteht jedoch das Seelenleben seiner Frau nicht und es wird ihm nicht bewusst, dass er bislang keine Art und Weise findet, um sie glücklich zu machen. Er bringt sie damit in Versuchung, das Glück bei einem anderen zu suchen. Die Bovarys in Konfrontation mit der Versagung der anderen Akteure des Stückes, in Konfrontation mit der niederen Mittelmäßigkeit der Umgebung, sind zweifelsohne ein Paar das unsere Aufmerksamkeit verdient. In ihrem Fall spiegeln sich nämlich vortrefflich, obwohl schmerzhaft, im breiterem Zusammenhang die Probleme der Familienmodelle der heutigen westlichen Zivilisation.
Vorstellungsdauer: 3 Std. mit einer Pause
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