Historisches Haus SND

Historisches Gebäude

Auf dem Ort, auf dem heutzutage der historische Bau des Slowakischen Nationaltheaters steht, stand schon im Jahre 1776 ein Stadttheater, erbaut von Grafen Juraj Csáky. Das heutige Gebäude wurde im sog. eklektischen Stil von Wiener Architektenbüro von  Ferdinand Fellner und Hermann Helmer entworfen, als eines von mehreren Theatergebäuden, die Fellner und Helmer unter anderem in Sofia, Budapest, Brno, Karlsbad, Zürich, Berlin (Theater unter den Linden) und vielen anderen Europäischen Städten erbauten.

Das Preßburger Stadttheater diente zuerst den Auftritten von deutschen und ungarischen Ensembles; im Jahre 1920 wurde es zum Sitz des Slowakischen Nationaltheaters. Bis in die 1950er Jahre wurden hier sowohl Schauspiel- als auch Opern- und Ballettaufführungen gezeigt. Im Jahre 1955  zog das Schauspielensemble in das neuerrichtete Pavol Országh-Hviezdoslav Theater  um. 


Im Jahre 1934 unterzog sich das historische Gebäude einer Rekonstruktion, in der eine neue technische Ausstattung der Bühne erbaut wurde. Im 1949 – 1950 wurde das bombenbeschädigte Fundament des Gebäudes saniert, und der Zuschauerraum, das Foyer und der Salon im 1. Stockwerk  modernisiert. Die technische Ausrüstung erbaut in den 1930ern diente noch lange nach dem 2. Weltkrieg, bis zu einer weiteren gründlichen Renovierung in den Jahren 1969 – 1972. 
 

Das Konzept dieser Rekonstruktion, im Rahmen deren ein moderner Anbau im hinteren Teil des Gebäudes errichtet wurde (Komenius-Platz), wurde vom damaligen Leiter des technischen Betriebs des SND Vladimír Hazucha erstellt. Autor des Entwurfs war Architekt Rajmund Hirth, mit der Erbauung wurde Stavoprojekt Bratislava beauftragt, das Fundament erbaute Hydroconsult Bratislava. Die Bühnentechnologie wurde von Unternehmen Banské Projekty Bratislava und Divadelná služba aus Újezd bei Brno gefertigt. Generallieferer war Bratislavský stavebný podnik. Insgesamt beteiligten sich über 120 Lieferanten sich an dem Bau. 

Das Gebäude ist denkmalgeschützt, und somit wurde die Fassade, der Zuschauerraum, das Eingangsfoyer und der Salon im 1. Stockwerk im Originalstil erhalten. Der Zuschauerraum wurde aber deutlich räumlich modifiziert, die Anzahl der Sitze wurde reduziert, um einen größeren Komfort der Zuschauer zu gewähren. Alle anderen Räume wurden modernisiert, im Untergeschoß wurde eine Zentralgarderobe errichtet (unter dem Zuschauerraum), als auch eine Bar im 2. Stock und Raucherräume im Erdgeschoß und im 3. Stock. Die Bereiche an den Bühnenseiten wurden in  Künstlergarderoben, Kostümgarderobe, den technischen Raum und Instrumentenstimmung umgebaut. Im Anbau befinden sich Büros der Regisseure, Dirigenten und Inspizienten, Garderoben, Proberäume und Büros der Ballett- und Opernleitung. Unter dem Anbau und dem anliegenden Komenius-Platz liegen drei Unterstockwerke, im 2. Stockwerk befindet sich der Dekorationslager und im 3. Stockwerk zwei große Ballettproberäume.